Fasziendistorsionsmodell
nach Typaldos (FDM)
Was ist das Fasziendistorsionsmodell?
Das Fasziendistorsionsmodell (FDM) ist ein medizinisches Konzept zur Diagnose und Behandlung von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen des Körpers.
Es sieht Verformungen der Faszien als Ursache vieler körperlicher Beschwerden. Wird der anatomische und physiologische Zustand dieser Fasziendistorsionen durch gezielte manuelle Techniken wiederhergestellt, können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen erfolgreich behandelt werden. Eine schnelle Linderung oder vollständige Erholung der Beschwerden kann folgen.
Entstehung des FDM
Typaldos stellte fest, dass sich bestimmte Gesten und Aussagen bei Patienten mit Beschwerden des Bewegungsapparates häufig ähnelten und wiederholten - und das weltweit gleich.
Dies motivierte ihn die gängigen schulmedizinischen Herangehensweisen zu hinterfragen, abzulegen und sechs verschiedene Fasziendistorsionen zu definieren, in denen er die Ursache für die Beschwerden sah. Er entwickelte völlig neue und gezielte manuelle Techniken, mit denen er diese Fasziendistorsionen effektiv behandeln konnte. Das FDM Modell nach Typaldos hat sich aufgrund seiner hohen Effektivität in vielen medizinischen Fachrichtungen durchgesetzt, sodass immer mehr Ärzte und Therapeuten diese Behandlungsmethode anwenden.
Das FDM ist fester Bestandteil des Leistungs- und Spitzensports.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat das Fasziendistorsionsmodell in sein Ausbildungscurriculum mit aufgenommen www.typaldos-akademie.de/fdm-goes-olympia.
Stephen Typaldos (1957-2006), amerikanischer Arzt und Osteopath, ist der Begründer des Fasziendistorsionsmodells. Da Typaldos in seinem Praxisalltag als Schulmediziner die ernüchternde Erfahrung machte, dass vielen seiner Patienten bei akuten oder chronischen körperlichen Beschwerden mit den klassischen medizinischen Therapiemethoden nur unzureichend weitergeholfen werden konnte, entwickelte er durch die genaue Beobachtung der Körpersprache und Schmerzbeschreibung seiner Patienten ab 1990 ein völlig neues Diagnose- und Therapiekonzept – das Fasziendistorionsmodell.
Die FDM Behandlung
Im Mittelpunkt der Behandlung steht immer der Patient mit seinem aktuellen, individuellen Beschwerdebild - denn der Patient kennt sein Problem am besten und ist der Experte für seinen eigenen Körper. Der FDM-Therapeut nimmt den Patient mit seinen Beschwerden ernst und steht während der Behandlung immer im Dialog mit ihm. Sandra Müller ist zertifizierte FDM-Therapeutin. Die Behandlung von Faszien ist ein fester Bestandteil ihrer Arbeit.
Für den FDM-Therapeut ist die Gestik, mit der der Patient seine Beschwerden zeigt, und die Art und Weise, wie er seine Symptome beschreibt, maßgebend für die Behandlung.
Der FDM Befund besteht aus drei wesentlichen Faktoren:
1. einer umfassenden Anamnese
2. der Beschwerdegestik und Schmerzbeschreibung
3. funktionsspezifischen Bewegungstests
Aus den Informationen dieser drei Faktoren entwickelt der FDM-Therapeut eine auf den Patient individuell abgestimmte Behandlung. Hierbei werden spezielle manuelle Handgriffe und gezielte Manipulationstechniken eingesetzt, die zusätzlich durch bestimmte Hilfsmittel wie z.B. Schröpfgläser ergänzt werden können.
Ziel jeder Behandlung ist es die Faszienverformung wieder in ihren normalen, anatomisch korrekten Zustand zurückzubringen. Dabei kann es notwendig sein, dass mit viel Krafteinsatz behandelt werden muss.
Da die Faszie das Organ der Schmerzwahrnehmung ist, kann die Behandlung bei bestimmten Techniken schmerzhaft sein. Ob und mit wie viel Kraft gearbeitet werden muss, ist von der zugrunde liegenden Faszienverformung abhängig. Auch sanfte, nicht schmerzhafte Mobilisationstechniken kommen häufig zur Anwendung.
Wenn die Faszie mit ihrer Verformung korrigiert ist, können unmittelbar Veränderungen wie eine verbesserte Beweglichkeit und Belastbarkeit und/oder Schmerzreduktion spürbar sein. Wie viele andere Therapiemethoden ist auch die FDM-Methode nach Typaldos keine Garantie für die Lösung aller Beschwerden.
Grundsätzlich können Erwachsene wie Kinder mit dem Fasziendistorsionsmodell untersucht und behandelt werden.